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OGS – der Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und sozialer Verantwortung

19. Februar 2020 | Ortsverein, Schule & Bildung

​Ist die OGS eine reine Verwahranstalt für Kinder? Um dieses Thema ging es am ersten GO-Abend, am 28.01.2020 um 19 Uhr im Alten Amtshaus. Die SPD Lindlar lud zu diesem besonderen Abend Eltern, Interessierte und Vertreter der Schulen und Offenen Ganztagsschulen ein, gemeinsam über die Pros und Contras der geplanten Beitragserhöhung der OGS-Beiträge zu diskutieren.

Anwesend war auch Peter Rothausen, Vorsitzender der Caritas Oberberg. Als Träger der OGSen Schmitzhöhe und Kapellensüng berichtete er von den besonderen Herausforderungen zwischen Wirtschaftlichkeit, Zufriedenheit der Eltern, Kommunikation mit den Schulen und besonderer Bedürfnisse der Kinder. „Die OGS fördert unter anderem die Rückbindung der Kinder und auch die allgemeine Leistungsbereitschaft.“, so Rothausen. Schule an sich kann gerade bei verhaltensauffälligen Kindern viel unterstützen und dabei helfen, die Kinder wieder in die Gemeinschaft zu integrieren und die Schullaufbahn mit einem guten Abschluss zu beenden. Besonders in der heutigen Zeit, in der die Belastungen in und an Familien immer größer werden, spielt die OGS eine große Rolle. Besonders in Familien, in denen beide Elternteile voll arbeiten oder bei Alleinerziehenden fehlt am Nachmittag oder Abend einfach die Energie, sich gemeinsam mit den Kindern hinzusetzen und Vokabeln zu lernen oder auch zu spielen. Gerade hier fängt die OGS die Kinder auf und hilft dabei, soziale Kompetenz zu entwickeln und zu stärken.

Doch oft erwarten Eltern eine rundum-Betreuung, gut geschulte Mitarbeiter, ausgereifte pädagogische Konzepte, täglich andere Kursangebote, von Musikunterricht bis hin zum Reiten – und all das möglichst kostenlos und nur dann, wenn sie es zeitlich brauchen. „Das geht nicht!“, meint Peter Rothausen. „Geringere Beiträge gehen immer zu Lasten der Qualität.“, erklärt Rothausen das Offensichtliche. Leider finde auch oftmals ein Trägerwechsel statt, der auf Grund eines günstigeren Angebots ausgewählt wurde. Gerade die Politik sieht oft nur die wirtschaftlichen Aspekte. „Doch es geht nicht um das Wohl der Eltern, sondern der Kinder!“, so Rothausens klare Aussage.

Das gilt nicht nur für die entstehenden Kosten, sondern auch für die regelmäßige Teilnahme an den Angeboten der OGS. „Es ist für die Kinder ungemein wichtig, kontinuierlich an unseren Angeboten teilzunehmen, damit sie auch wirklich ankommen, dazugehören.“, erläutert Annette Elbin-Wobbe, Leiterin der OGS Schmitzhöhe. Daher sei es enorm wichtig, die OGS-Zeiten auch tatsächlich einzuhalten und Kinder nur in dringenden Ausnahmefällen vorzeitig abzuholen. „Das ist enorm wichtig für die Entwicklung der Kinder.“, schließt Elbin-Wobbe ihre Ausführungen eindringlich ab.

Möglich und wünschenswert sei jedoch noch viel mehr, da sind sich alle Teilnehmer des GO-Abends einig. Mehr Kommunikation und vor allem mehr Personal, das sind die klaren Wünsche der Leiterinnen und der Träger. „Hier ist noch eine Menge Aufklärungsarbeit zu leisten.“, schließt Michael Scherer, Franktionsvorsitzender der SPD Lindlar den Abend ab. Die Einladung von Annette Elbin-Wobbe, sich direkt vor Ort einen Einblick in die Arbeit der OGS zu verschaffen, „Werde ich sehr gerne annehmen!“, versprach Scherer noch zum Abschluss und lud alle Anwesenden herzlich zum nächsten GO-Abend am 24.03.2020, ebenfalls im Alten Amtshaus, ein.

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